Der Film 'Der letzte Kaiser' erzählt die fesselnde Lebensgeschichte des letzten Kaisers von China, Aisin-Gioro Puyi, der als Kind in den überragenden Palast der Verbotenen Stadt kam und letztlich in einem modernen China endete, das von kommunistischen Idealen geprägt war. Sein Leben war von zahlreichen Wendepunkten und dramatischen Veränderungen geprägt, die sowohl die Geschichte Chinas als auch die persönliche Reise des Kaisers selbst widerspiegeln. In diesem Artikel wollen wir tiefer in die Geschichte des letzten Kaisers eintauchen und die Bedeutung dieses außergewöhnlichen Lebensweges beleuchten.
Puyi: Ein Kaiser wider Willen
Puyi wurde 1906 geboren und im zarten Alter von nur zwei Jahren zum Kaiser der Qing-Dynastie gekrönt. Diese frühe Inthronisierung machte ihn gleichzeitig zu einem Symbol der alten Dynastie und zu einer Marionette im politischen Spiel der Mächte. Im Alter von sechs Jahren lebte Puyi bereits in der Verbotenen Stadt, einem Palast, der von der Außenwelt vollkommen abgeschottet war. Als reines Ritualobjekt war er weitgehend isoliert, sowohl emotional als auch politisch. Während seiner Herrschaft wurde China von starken politischen Umbrüchen erschüttert, die letztlich zum Sturz der Qing-Dynastie führten.
Die Republik China und das Exil
Nach dem Sturz der Qing-Dynastie im Jahr 1912 musste der junge Puyi zugunsten der neu ausgerufenen Republik abdanken. Trotzdem durfte er eine Zeit lang noch in der Verbotenen Stadt verbleiben, bis ihn schließlich auch von dort das Exil ereilte. Sein Leben im Exil war geprägt von Unsicherheit und der ständigen Suche nach einem Platz in der sich rasch verändernden Welt. Während der Mandschukuo-Episode in den 1930er Jahren trat Puyi als Marionettenherrscher im Dienst des japanischen Kaiserreiches auf, was ihm in der chinesischen Geschichte einen fragwürdigen Ruf einbrachte.
Die Jahre im Communistischen China
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Übernahme durch die kommunistische Regierung führte Puyi ein einfacheres Leben als gewöhnlicher Bürger. In den von Mao Tse-tung angeleiteten volkseigenen Reformen wurde Puyi als ein ganz normaler Mensch und nicht als Kaiser behandelt. In dieser Phase seines Lebens ging es ihm darum, alte Gewohnheiten abzulegen und sich mit der neuen kommunistischen Regierung zu arrangieren. Puyi arbeitete als Gärtner und Bibliothekar, eine bemerkenswerte Wendung für eine Person, die einst als Himmelssohn verehrt wurde.
Fazit: Ein Leben zwischen Tradition und Moderne
Der letzte Kaiser ist nicht nur ein faszinierender filmischer Einblick in das Leben einer historischen Figur, sondern auch ein Spiegelbild der großen politischen und sozialen Umwälzungen in China im 20. Jahrhundert. Puyi verkörpert das Dilemma einer Person, die zwischen zwei Welten gefangen war – der alten, kaiserlichen Tradition und der neuen, revolutionären Moderne. Der Film 'Der letzte Kaiser' zeigt die komplexe und tragische Geschichte eines Mannes, der sein Leben lang versuchte, seinen Platz in einer Welt zu finden, die sich rasant veränderte.